PATIENTEN INFORMATION
Vorbereitungsphase
Vor einer Implantatinsertion muss das Gebiss vollständig saniert und hygienisch sein. Jegliche Art mikrobieller Belastung muss auf das Minimum reduziert werden. Dazu gehört die Sanierung kariöser Zähne, die Behandlung von Parodontiden und bestehender Kiefergelenksbeschwerden. Hygienisch ungünstige Versorgungen müssen entsprechend optimiert werden. Der häufigste Grund für ein Implantatverlust ist eine erhöhte mikrobielle Belastung. Dementsprechend ist eine gründliche Mundhygiene eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Lebensdauer der Implantate.
Spät- und Sofortimplantation
Unter einer Sofortimplantation versteht man die unmittelbare Insertion eines Implantates nach Zahnextraktion. Hierfür werden bestimmte Implantate verwendet, die mit ihrer besonderen geometrischen Form und dem ausgeprägten Gewinde stärker im Knochen verankert werden.
Bei einer Spätimplantation wird nach der Zahnentfernung die knöcherne Regeneration abgewartet. In der Regel kann nach 3-6 Monaten im regenerierten Knochen implantiert werden.
Spät- und Sofortbelastung
Unter einer Sofortbelastung versteht man die prothetische Versorgung eines Implantates in der gleichen Sitzung, in der das Implantat gesetzt wird.
Bei einer Spätbelastung wird nach der Implantierung die Osseointegration (Einheilung in den Kieferknochen) abgewartet.
Für einen optimalen Behandlungserfolg sollte nach ausführlicher Planung in einem ersten operativen Eingriff das Implantat im Kieferknochen verankert werden und das Zahnfleisch wieder dicht verschlossen werden. Die Einheilphase richtet sich nach dem vorhandenen Knochenangebot und liegt in der Regel zwischen 4 und 6 Monaten. In Ausnahmefällen ist eine vorherige Verbesserung des Knochenangebotes durch Sinusbodenelevationen oder Kieferkammaugmentationen notwendig, was eine zusätzliche Einheilphase von 3 bis 6 Monaten benötigt, falls dieser Eingriff nicht zeitgleich mit der Implantation erfolgen kann.
Nach erfolgreicher Einheilung des Implantates wird in einem weiteren kleinen Eingriff das Implantat freigelegt und mit einem Gingivaformer bedeckt. Dadurch wird das Zahnfleisch für das Implantat vorbereitet. Innerhalb von 4 Wochen formt sich das Zahnfleisch für eine optimale Implantation aus.
Zu diesem Zeitpunkt sind Knochen, Zahnfleisch und Implantat bereit für die prothetische Versorgung.
In der Einheilphase wird meist ein herausnehmbarer Zahnersatz gefertigt um die Übergangszeit nicht zahnlos zu verbringen. Tragekomfort und Hygienefähigkeit von herausnehmbaren und festen Zahnersatz sind nicht ansatzweise vergleichbar.
Implantate im Ausland sind weitaus günstiger, bei denen aufgrund der logistischen Problematik, die Einheilphase übersprungen wird. In der Regel handelt es sich hier um Sofortimplantate mit Sofortbelastung. Hierbei sollte das Risiko einer vorzeitigen Lockerung der Implantate in Kauf genommen werden.
Ein weiterer Nachteil ist die Nachsorge und Kontrolle der im Ausland inserierten Implantate. Der unschlagbare Vorteil von Implantaten im Ausland ist der Preis.