PATIENTEN INFORMATION
Der Begriff bezeichnet ein medizinisches Therapieverfahren, in dem die Wiederherstellung verloren gegangener Knochensubstanz anvisiert wird.
Da ein Implantat fest und tief im Knochen verankert sein muss, ist die Voraussetzung für eine Implantation ein ausreichend vorhandenes Knochenangebot. Geschwundene Kieferknochen (Zahnverlust vor mehr als 12 Monaten, durch Parodontitis zerstörte Knochensubstanz, usw.) machen entweder bereits das Einsetzen des Implantates unmöglich oder gefährden aufgrund fehlender Stabilität und höher Entzündungsgefahr die Langzeitprognose.
Ist der vorhandene Knochen nicht ausreichend für eine sichere Implantation, kann der Knochen in der Regel mit Hilfe von Knochenersatzmaterial oder Eigenknochen aufgebaut werden.
Eigenknochen
Körpereigener Knochen, der aus anderen Kiefer- oder Körperbereichen entnommen wird, ist grundsätzlich die sicherste Wahl. Bei kleinen Defiziten können Knochenspäne aus der Bohrung oder aus dem Unterkieferwinkel entnommen werden. Größere chirurgische Eingriffe erfordern Entnahmen aus Schienbein-, Becken- oder Schädelknochen.
Knochenersatzmaterial
Ersatzmaterialien vermeiden die Transplantatentnahme und die damit verbundenen chirurgischen Eingriffe. Knochenersatzmaterial ist dem menschlichen Knochen ähnlich aufgebaut und entweder rein synthetisch oder aus natürlichem Gewebe abstammend. Als Leitstruktur regt das eingebrachte Material die Knochenneubildung an und wird im Laufe der Zeit mit eingebaut oder kontinuierlich abgebaut und durch körpereigenen Knochen ersetzt.
Ablauf
Beide Verfahren unterscheiden sich hinsichtlich der Einheilung und der Prognose. Die Regeneration des Knochentransplantats wird jeweils unterstützt durch eine Membran, welche das Transplantat von der Mundschleimhaut trennt und innerhalb der ersten Monate vom Körper resorbiert wird.
Die Größe und der Ort des zu ersetzenden Knochens entscheiden über das Vorgehen. Die Implantation kann gleichzeitig mit dem Knochenaufbau (einzeitig) oder nach mehrmonatiger Einheilung (zweizeitig) stattfinden. Durch ein zweizeitiges Verfahren können Wundheilungsrisiken reduziert werden. Der Behandlungszeitraum wird jedoch deutlich verlängert.