PATIENTEN INFORMATION
Parodontitis ist der Überbegriff für Entzündungen des Zahnhalteapparates. Es gibt insgesamt acht Formen der Parodontitis. Dazu zählen unter anderem die akute (meist aggressiv, schmerzhaft) und chronische (meist langwierig, eher schmerzfreie) Formen der Parodontitis.
Ursache
Die Hauptursache für entzündliche Prozesse am Zahnhalteapparat sind bakterielle Beläge (Plaque) auf Zähnen und in Zahnzwischenräumen. Plaque besteht aus einem Netzwerk von Bakterien, deren Stoffwechselprodukte Entzündungen auslösen und somit zum Verlust vom Zahnhalteapparat sowie Zähnen führen können.
Verlauf
Bevor es zu einem Verlust von Knochen und anderem Gewebe des Zahnhalteapparates kommt, versucht der Körper durch eine Immunreaktion am Zahnfleisch, eindringende Keime abzuwehren. In fast allen Formen geht der Parodontitis eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) voraus.
Bei anhaltender Entzündung zieht sich das Zahnfleisch zurück, löst sich vom Zahn und bildet sogenannte Zahnfleischtaschen. Diese Taschen bieten optimale Bedingungen für neue bakterielle Beläge. Mit der Zeit werden die Taschen tiefer, weiteres Gewebe und schließlich auch Knochen bilden sich zurück. Der Zahn verliert seinen Halt, wird locker und kann verloren gehen.
Risikofaktoren
Die Entstehung, der Verlauf und die Behandlung müssen individuell für Patienten abgeklärt werden. Eine entscheidende Rolle spielt das Immunsystem, das durch zahlreiche innere und äußere Faktoren beeinflusst wird. Folgende Faktoren können eine Erkrankung an Parodontitis begünstigen:
- Erbliche Veranlagung
- Rauchr
- Diabetes
- psychischer Stress
- Krankheiten, die das Immunsystem schwächene
Folgen unbehandelter Parodontitis
Die Mundhöhle ist die am dichtesten mit Bakterien besetzte Region des Menschen. Sobald die natürliche Balance der Bakterien gestört ist und über einen längeren Zeitraum auf den Menschen wirkt, entsteht eine Parodontitis. Eine unbehandelte Parodontitis hat somit nicht nur Auswirkungen auf die Mundhöhle, sondern auch auf die Allgemeingesundheit.
Schon seit längerem sind negative Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und Diabetes bekannt. Einerseits erhöht Diabetes das Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Andererseits reduzieren akute Entzündungen die Wirkung von Insulin, so das Parodontitis die Einstellung des Blutzuckers bei Diabetikern deutlich erschweren kann.
Hierbei sollte dem „Langzeitzuckerwert“ HbA1C besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben ebenfalls gegenseitige Wechselwirkungen mit der Parodontitis. Die Bakterien und ihre Abbauprodukte unterstützen die Arterienverkalkung und können so Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen.
Ebenfalls wissenschaftlich belegt sind mögliche Frühgeburten und niedrigeres Geburtsgewicht der Säuglinge bei Parodontitispatientinnen.
Für nähere Informationen steht Ihnen unser Zahnärzteteam zur Verfügung.